Im Rahmen seiner Generalversammlung vom 30. April veröffentlichte der Verband der Walliser Stromverteiler (VWSV) seine Position zum neuen Stromgesetz. Zudem teilte er mit, dass die Stromtarife im nächsten Jahr sinken werden.
Das Gesetz über eine sichere Stromversorgung ist das Ergebnis eines breiten Kompromisses der Politik und der Verbände und fördert die Produktion von Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wasser, Sonne, Wind und Biomasse. Als Ergänzung zur Solarenergie auf bestehenden Gebäuden legt es klare Regeln für grosse Wind- und Solarprojekte in den Alpen fest, die künftig in die kantonalen Richtpläne aufgenommen werden müssen. Die Beschwerdemöglichkeiten bleiben erhalten. Das neue Gesetzt unterstütz die Entwicklung der erneuerbaren Energien auf verschiedene Weise. So stärkt es bereits kurz- und mittelfristig – und insbesondere im Winter – die Versorgungssicherheit und damit die Energieunabhängigkeit des Landes. «Dieses Gesetz ist pragmatisch und notwendig, wenn wir die Energie- und Klimaziele des Bundes erreichen wollen», betont Philippe Délèze, Präsident des VWSV. «Wichtige Projekte bedürfen auch weiterhin einer Volksabstimmung.»
Des Weiteren zielt das neue Gesetz darauf ab, die Energieeffizienz von Gebäuden und Infrastrukturen zu steigern. Es verpflichtet die Stromverteiler, ihre Kundeninnen und Kunden beim Energiesparen zu unterstützen. Darüber hinaus wird es ihnen ermöglichen, dynamische Netztarife anzubieten, um den Stromverbrauch in Randzeiten zu fördern und so die Netze zu entlasten.
Das Gesetz zielt auch auf die Entwicklung von lokalen Elektrizitätsgemeinschaften (LEK) ab. Diese können sich über das Gebiet einer Gemeinde erstrecken und werden den Eigenverbrauch und die gemeinsame Nutzung von Energie in grösserem Massstab fördern. Darüber hinaus können durch LEG die Investitionen ins Netz reduziert und damit die Kosten für die Endverbraucherinnen und Endverbraucher begrenzt werden.
Aus all diesen Gründen unterstützt der VWSV dieses neue Gesetz, das die Versorgungssicherheit stärken und erneuerbare Energien fördern soll, während gleichzeitig die Landschaft, die Umwelt und die Biodiversität geschützt werden.
Tarifentwicklung im Jahr 2025
Die Strompreise in der Schweiz werden 2025 voraussichtlich sinken, da die Preise auf dem Energiemarkt seit der Krise von 2022 stark gesunken sind. Da die Versorger jedoch bereits während der Krise Lieferverträge abschliessen mussten, werden die Preissenkungen bei den meisten unter ihnen eher moderat ausfallen. Mögliche Unterschiede hängen von der Strategie und dem Beschaffungsportfolio der einzelnen Versorger ab. Eine Rückkehr zu einer gewissen Stabilität ist frühestens in zwei bis drei Jahren zu erwarten.
Swissgrid hat bereits mitgeteilt, dass die Kosten für die Nutzung des nationalen Hochspannungsnetzes, für das sie zuständig ist, unverändert bei 0,27 Rp. /kWh bleiben werden. Sie hat weiter gemeldet, dass der Tarif für Systemdienstleistungen hingegen auf 0,55 Rp. /kWh (0,75 Rp. im Jahr 2024) und der Tarif für aktive Verluste auf 0,35 Rp. /kWh (0,64 Rp. im Jahr 2024) sinken wird, was einer Senkung um insgesamt 0,49 Rp. /kWh entspricht.
Hinzu kommen eine Senkung der Abgabe für die Stromreserve des Bundes auf 0,23 Rp. /kWh im Jahr 2025 (gegenüber 1,20 Rp. im Jahr 2024) und eine Senkung der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) auf 3,98 % (gegenüber 4,23 % im Jahr 2024).
Wie jedes Jahr müssen die Anbieter ihre jeweiligen Preise bis zum 31. August bekanntgeben.
finden Sie hier die Pressemitteilung VWSV_GV 2024_Pressemetteilung_V_Final
